Skip to content

Alle Infos rund um die Marke Vecoplan

Anzeige

Egal in welches Kapitel der Historie man schaut, die Geschichte ist immer eng verbunden mit der Wirtschaft. Denn trotz aller politischer und religiöser Verwicklungen, war es meist der Kampf und Ressourcen, der das Geschehen auf dem Planeten am meisten beeinflusst hat. Politik und Ökonomie sind untrennbar miteinander verzahnt. Denn die eine beeinflusst die andere in hohem Maße. Gut zu sehen sind solche Wechselwirkungen anhand derer Unternehmen, die über Jahrzehnte bzw. über Jahrhunderte existieren. An ihrer Entwicklung lässt sich jede politische Krise und jede Veränderung spiegelbildlich abzeichnen. Eine solche Firma schauen wir uns heute an. Es ist die Vecoplan AG aus Bad Marienberg.

Die Vecoplan AG existiert seit 1969. Einst wurde sie gegründet, weil man versuchte aus Holzresten neue Rohstoffe für andere Unternehmen zurückzugewinnen. Später entwickelte sich daraus ein moderner Konzern, dessen technische Lösungen in der heutigen Zeit elementar sind. Sie stellen Maschinen her, mit der die Rückgewinnung von zahlreichen harten Materialien ermöglicht wird. Anhand der Vecoplan AG zeigen wir das hoch komplexe Wechselspiel zwischen Geschichte, Politik und Wirtschaft auf.

Die Anfänge der Vecoplan AG

In den 1960-er Jahren war Deutschland bekannt für das Wirtschaftswunder. Es gab keine Arbeitslosen, alle Fabriken liefen auf Hochtouren, die Märkte waren geprägt von den Herstellern. Nach so vielen Jahren des Mangels in der Nachkriegszeit, wurde ihnen faktisch alles aus den Händen gerissen, was sie produzierten.

Zu dieser Zeit gab es eine wichtige Innovation in der Möbelindustrie. Es wurden Verfahren entwickelt, um Möbelstücke aus zerstückelten Holzresten herzustellen. Vorher war alles aus Vollholz. Damit wurde schlagartig ihre Massenproduktion per Fließband ermöglicht. Plötzlich waren zerkleinerte Holzreste kein Müll mehr, sondern ein wertvoller Rohstoff. Als die Vecoplan AG 1969 in Bad Marienberg gegründet wurde, lieferte sie genau das an Unternehmen. So stellten sich erste Erfolge ein.

Doch damit gab man sich nicht zufrieden. Der Geschäftsführer und das Management der Vecoplan AG erkannten das riesige Potenzial im Markt. Anstatt nur selbst Holzreste herzustellen, verlegte man sich zusätzlich darauf Maschinen zu entwickeln, die diese Aufgabe für den Kunden übernehmen. In einem solchen Segment waren ganz andere Möglichkeiten vorhanden als in der Produktion von Hackstücken aus Holz. So entwickelte sich die kleine Holzfirma aus Bad Marienberg zu einem ernstzunehmenden Hersteller für Anlagen, mit denen sich erste Ansätze einer Recyclingwirtschaft etablierten. So kam es, dass ab 1973 die Vecoplan AG im Anlagenbau tätig war.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Neue Herausforderungen – die 1980-er Jahre

Leider ändert sich die Situation in Deutschland schlagartig. Im Jahr 1973 erhöht die OPEC massiv die Ölpreise. Sofort kollabieren diejenigen Teile der Wirtschaft, die auf günstige Rohstoffe angewiesen sind. Quasi über Nacht gibt es in Deutschland die Massenarbeitslosigkeit, von der sich das Land seither nicht mehr erholt. Im Jahr 1980 erfolgt die zweite Ölpreis Anhebung. Gleiches Spiel erneut. Wieder brechen Teile der Wirtschaft komplett zusammen. Binnen 10 Jahren verachtfacht sich die Arbeitslosenquote. Von 1,2% in 1973 auf 9,1% in 1983.

Vielen Akteuren auf dem Markt wird nun klar, dass die Jahre der günstigen Rohstoffe für immer vorbei sind. Der Maschinenbau muss umdenken. Recycling gewinnt eine völlig neue Bedeutung. Nicht so, wie bei Kunststoff, wo es darum geht Müll zu vermeiden. Nein, es geht um die Aufbereitung von Abfällen, aus denen sich wichtige Metalle und sonstige Werkstoffe für die Industrie zurückgewinnen lassen. Solche Technik ist plötzlich gefragt.

Neben diesem Umstand kommt noch hinzu, dass sich ab den 1980-er Jahren eine neue politische Kraft ihren Weg in die Parlamente bahnt. Es ist die Partei der Grünen. Aus einer Bewegung, die vor allem aus der Sorge um die Kernenergie entstanden war, wird nun eine Umweltpartei. Nachhaltigkeit und Recycling wird nicht mehr zu einer industriellen Notwendigkeit, sondern zum Selbstzweck.

Bei der Vecoplan AG führte das zu einer Ausweitung im Produktportfolio. In Bad Marienberg nutzen die Experten ihre Erfahrung und ihren technischen Vorsprung auf diesem Gebiet. Sie entwickeln fleißig Technologien und melden Patente an für Maschinen, mit denen sich äußerst harte Werkstoffe wiedergewinnen lassen. Ebenso betätigt man sich im Markt für das Recycling von Papier und Kunststoffen.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Die Zeit ab den 1980-er Jahren bis heute

Seit dieser Zeit hat sich die Vecoplan AG zu einem Unternehmen entwickelt, dessen Produkte international erfolgreich sind. Maschinen und Anlagen werden in Asien, USA, Südamerika und Australien usw. gekauft. Mit ihrer Hilfe gelingt es zahlreichen Ländern aus Abfällen aller Art Rohstoffe zurückzugewinnen.

Mittlerweile gibt es sogar eine ganze Sekundärindustrie, rund um die Vecoplan AG herum. Manche von ihnen produzieren gezielt Vecoplan Ersatzteile, obwohl diese gar nicht vom Original-Hersteller stammen. Dabei handelt es sich überwiegend um die Klingen, die sich in den Maschinen befinden. Sie sind sogenannte Verschleißteile und müssen immer wieder ausgewechselt werden. Denn sie werden dafür eingesetzt, um Metalle zu häckseln oder um Zementbrocken oder Steine in kleine Stücke zu verarbeiten.

Mit dem steigenden Erfolg und der Internationalisierung war der Standort Deutschland irgendwann zu klein. Aus diesem Grund wurden verschiedene Tochtergesellschaften gegründet. Sie sollten sicherstellen, dass man sich vor Ort und nahe am Kunden befindet. Auf diesem Wege wird es einfacher einen Markt mit Hilfe des Vertriebes zu bearbeiten. Zudem kann so ein schneller Vor-Ort-Service geboten werden. Gleichzeitig ist es eine gute Option, um die Kosten zu senken. Senken dadurch, dass manche Komponenten oder gar fertige Anlagen im Ausland gefertigt werden.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Ausblick auf die Zukunft

Grundsätzlich kann man sagen, dass die Vecoplan AG für die Zukunft gut aufgestellt ist. Mit China hat ein Akteur die Weltbühne betreten, der den klassischen Industrieländern immer mehr das Wasser abgräbt. Es hat sich eine Art kalter Krieg um Rohstoffe und Lieferanten etabliert. Teilweise geht dies sogar so weit, dass manche Länder politische Umstürze in anderen Staaten heimlich fördern, nur um dann bei der Versorgung mit Metallen, Erzen, fossilen Energieträgern und sonstigen Materialien besser dazustehen.

Aber auch ohne solche hoch explosiven Verwicklungen ist es immer wichtiger die Rückgewinnung zu fördern. Das Wohl und Wehe ganzer Volkswirtschaften hängt von solchen Preisen ab. Teure Rohstoffe verteuern alles: Den Bau, die Industrieproduktion und vor allem Energie. Es ist aktuell sehr gut denkbar, dass manche Bereiche mit zweistelligen Inflationsraten zu kämpfen haben werden. Im allgemeinen werden solche Entwicklungen mit Sorge gesehen, da sie das Potenzial haben den Lebensalltag komplett auf den Kopf zu stellen. Unbezahlbare Immobilien, unbezahlbare Reisen und Lebenshaltungskosten drohen.

Andererseits hat sich gezeigt, dass gerade in solchen Zeiten die Innovationskraft der Wirtschaft zum Tragen kommt. Hohe Preise für ein Gut bewirken, dass es sich lohnt in Technologien zu investieren, die diesen entweder ersetzen, oder die eine Einsparung zu ermöglichen. So ähnlich war es mit Strom. Niedrige Strompreise aus fossilen Energien verhinderten lange Zeit Investments in grüne Energien. Doch mit dem Anstieg änderte sich das. Seither gibt es unzählige innovative Startups im Energiemarkt.

Bei Vecoplan ist man schon mittendrin. Es gilt als ausgemacht, dass das Recycling von Rohstoffen immer wichtiger wird. Die Vecoplan AG hat bereits viel Erfahrung in diesem Segment. Eine solide Basis ist geschaffen. Jetzt heißt es nur noch kräftig investieren in die Verbesserung der Technologien. Dann sind die Weichen in eine goldene Zukunft gestellt.