Denken Sie darüber nach, in einer Großstadt ein Bekleidungsgeschäft zu eröffnen? Kein Wunder, denn der Modemarkt zählt zu den größten Wirtschaftszweigen. Die Eröffnung eines Bekleidungsgeschäfts unterscheidet sich natürlich nicht wesentlich von der Gründung eines anderen Unternehmens in Deutschland. Allerdings genügt die Liebe zur Mode nicht, um selbstständig erfolgreich zu sein. Mit einem Franchisegeber im Hintergrund hätten Sie beispielsweise einen starken Partner an Ihrer Seite. Obwohl in Deutschland jeder eine Boutique eröffnen kann, sollten sie wissen, dass es ohne eine gewisse Ahnung vom Einzelhandel nicht geht. Wollen Sie ein Bekleidungsgeschäft eröffnen, müssen zum Beispiel einen Businessplan erstellen sowie die Gesellschaftsform und die Finanzierung regeln.
Wenden Sie sich zudem an einen Immobilienmakler Dresden, Berlin oder Chemnitz, um einen passenden Laden in guter Lage zu finden. Danach gilt es, einen Kauf- oder Mietvertrag abzuschließen. Überlegen Sie, wie viel Kosten mit der Immobilie sowie mit der Anschaffung der Kollektion verbunden sind. Es ist zudem wichtig bereits im Vorfeld zu klären, wie lange Sie brauchen werden, um die Investitionen wieder einzuspielen. Selbstverständlich müssen Ihnen die Bereiche „Mode“, „Design“ und „schöne Stoffe“ Freude machen, denn warum sollten Sie sonst ein Bekleidungsgeschäft eröffnen wollen?
Grundlagen für die Selbstständigkeit
Wenn Sie volljährig sind, können Sie den Sprung in die Selbstständigkeit wagen. Sie müssen Ihr neues Modegeschäft allerdings beim zuständigen Gewerbeamt anmelden. Überdies brauchen Sie viel Motivation, um die stressigen und langen Arbeitstage nach der Eröffnung durchzuhalten. Entwickeln Sie einen klaren Geschäftsplan über die Finanzierung bis hin zu Genehmigungen und Versicherungen. Denn nicht zu planen bedeutet, das Scheitern zu planen. Wählen Sie eine Rechtsform (eventuell Einzelhandel). Füllen Sie den Fragebogen zur steuerlichen Erfassung aus und schicken Sie das Schriftstück an das zuständige Finanzamt.
Wie bereits kurz angemerkt, brauchen Sie eine klare Vorstellung davon, wie Ihr Bekleidungsgeschäft Einnahmen generieren wird und wie es die laufenden Kosten decken kann. Ihre Finanzen müssen in Ordnung sein, andernfalls wird das erste Jahr bereits ziemlich hektisch.
Werden Sie kreativ: Denn Sie brauchen einen Namen und ein Logo mit Wiedererkennungswert, damit sich Ihr Geschäft von anderen Boutiquen in Dresden unterscheidet. Beim Branding geht darum, eine emotionale Verbindung zwischen Ihren Kunden und Ihren angebotenen Waren herzustellen.
Passende Immobilie
Zu Beginn müssen Sie natürlich ein Gebäude organisieren, in dem Sie Ihren Laden eröffnen können. Eine Gewerbemiete ist im Allgemeinen der sinnvollste Weg. Die Kosten hängen natürlich von der Art der Immobilie und der Lage ab. Der Standort ist wichtig, um Ihre potenziellen Kundinnen/Kunden zu erreichen und das erwartete Geschäftsvolumen zu generieren. Er ist im Allgemeinen mit Ihrem Markenimage und Ihren Waren verbunden. Überlegen Sie also genau, wo Sie Ihre Boutique einrichten möchten und wie Immobilie und Standort mit Ihren Geschäftszielen, Ihrer Zielgruppe und Ihren Werten harmonieren. Sehen Sie sich auch die Geschäfte um Ihren neuen Wunsch-Laden herum an. Ideal wäre es, würden dort Produkte verkauft, die Ihre Bekleidung ergänzen, wie etwa Schmuck und Schuhe. Damit wird ein bestimmter Kundentyp angezogen. Sinnvoll ist es auf jeden Fall, das Treiben rund um Ihren Wunsch-Laden eine Zeit lang zu beobachten.
Finanzierung
Sie verfügen über genügend finanzielle Mittel, um aus eigener Kraft ein Bekleidungsgeschäft zu eröffnen? Im anderen Fall müssen Sie natürlich einen Kreditgeber von Ihrer Idee überzeugen. Zu Beginn Ihrer Selbstständigkeit gilt es Investitions- und Gründungskosten zu stemmen. Das bedeutet, Sie benötigen eine Stange Geld, um den Ausbau und die Einrichtung Ihres Ladens sowie eine neue Kollektion zu finanzieren. Für den gewerblichen Fachladen verlangen Vermieter*innen zudem bis zu 6 Brutto-Monatsmieten als Sicherheit.
Obendrein ist es wichtig, eine ausreichende Liquiditätsreserve einzuplanen, mit der sich die ersten Monate nach der Geschäftseröffnung überbrücken lassen. Einen Teil dieses Kapitalbedarfs (mindestens 25 Prozent) sollten Sie aus eigener Tasche bestreiten können. Für den Rest werden Sie eine Fremdfinanzierung in Anspruch nehmen. Viele Banken und Sparkassen bieten Firmengründer*innen Kredite zu fairen Konditionen an. Obendrein gibt es sowohl regionale als auch bundesweite Förderprogramme und Bürgschaftsbanken, um die Finanzierung zu sichern. Wichtig ist aber, dass der Businessplan und der Finanzplan Ihres Bekleidungsgeschäftes, die Kreditgeber überzeugen.
Gewerbe anmelden
Wenn Sie sich als Modehändler oder Modehändlerin selbstständig machen wollen, dann, müssen Sie zunächst beim zuständigen Gewerbeamt eine Gewerbeanmeldung vornehmen. Die Kosten dafür belaufen sich abhängig von der jeweiligen Kommune oder Stadt zwischen 20 und 60 Euro. Da Sie danach ab sofort als Kaufmann oder Kauffrau gelten, müssen Sie sich obendrein beim Handelsregister eintragen. Auch modebewusste Quereinsteiger können hierzulande eine Boutique eröffnen, denn es gibt keine gesetzlichen Voraussetzungen dafür.
Neben der Pflichtmitgliedschaft bei der Industrie- und Handelskammer (IHK), ist auch die Anmeldung Ihres Bekleidungsgeschäfts bei der Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik Pflicht. Diese Genossenschaft ist im Einzelhandel für die gesetzliche Unfallversicherung von Unternehmen und ihren Mitarbeitern zuständig. Selbst wenn Sie als Kleinunternehmer*in noch keine Angestellten beschäftigen, müssen Sie sich bei der Berufsgenossenschaft anmelden.
Bekleidungsgeschäft eröffnen: Einkaufen
Wenn Sie ein Bekleidungsgeschäft eröffnen möchten, benötigen Sie natürlich auch Waren. Versuchen Sie günstig einzukaufen und bei den Großhändlern eine lange Zahlungsfrist auszuhandeln. Stellen Sie sicher, dass Sie gezielt einkaufen. Dazu ist es wichtig, dass Sie sich über die aktuellen und erwarteten Trends und Designs im Bereich der Mode und Bekleidung auf dem Laufenden halten, um darauf ausreichend reagieren zu können. Prüfen Sie zudem, ob es für unverkaufte Waren eine Rückgabemöglichkeit an den Verkäufer gibt. Überwachen Sie Ihre Verkaufszahlen, damit Sie wissen, welche Produkte besonders gut abschneiden.
Mitarbeiter finden
Sobald Sie Ihr Unternehmen erst einmal erstellt haben, geht es darum, geeignete Mitarbeiter zu finden. Vielleicht möchten Sie zu Beginn nur einen Angestellten oder eine Angestellte beschäftigen. Entscheiden Sie sich für Mitarbeiter, die bereits viel Erfahrung mitbringen und zu einem vernünftigen Gehalt arbeiten. Weisen Sie den Beschäftigten ihre Aufgaben wie etwa Kunden abkassieren, Kunden beraten oder Waren auffüllen zu. Sie finden Mitarbeiter über Jobportale wie Linkedin, XING, Indeed, Stepstone und andere mehr. Natürlich können Sie sich auch an das Arbeitsamt wenden.
Es kann einige Zeit dauern, bis Sie die richtigen Leute finden, die zu Ihrem Erfolg beitragen können. Einige Fähigkeiten können vermittelt werden, aber Sie sollten Mitarbeiter einstellen, die mit Ihrer Vision übereinstimmen und motiviert sind. Ihre Angestellten müssen Ihr Bekleidungsgeschäft gut repräsentieren können und obendrein zu Ihrem Persönlichkeitstyp passen.
Wie Sie ein Businessplan absichern kann
Sie müssen für Ihr Bekleidungsgeschäft unbedingt einen detaillierten Businessplan erstellen. Ein solcher Geschäftsplan ist nicht nur wichtig, um auf Fremdkapital zurückgreifen zu können. Er dient auch als Orientierungshilfe für das eigene Unternehmen. Das Unternehmenskonzept stellt die Unternehmensentwicklung in Zahlen dar und zeigt auf, ob die Gründung eines Bekleidungsunternehmens eine gute Idee war oder nicht. Der Businessplan dient zur Vorlage bei Banken und Investoren sowie zur Präsentation Ihrer Geschäftsidee.
Als Geschäftsplan prüft das Dokument Ihre Erfolgsaussichten und hilft Ihnen, Schwachstellen aufzudecken. Obendrein ermöglicht es das Konzept den Banken und Investoren, Ihr Unternehmen besser einzuschätzen und Ihre Wachstumspläne als Modehändlerin oder Modehändler zu bewerten. Wenden Sie sich an einen Steuerberater oder an einen Buchhalter, wenn Sie den Businessplan lieber nicht selbst bearbeiten möchten. Diese Fachleute können Sie auch bezüglich Fördermittel und Fördermaßnahmen beraten.
Fazit
Die Modebranche ist auch hierzulande einer der Top-Führer bei neuen Unternehmensgründungen. Wenn Sie herausgefunden haben, dass der Bekleidungseinzelhandel das Richtige für Sie ist, müssen Sie Ihr Geschäft nur beim Gewerbeamt anmelden. Danach erhalten Sie einen Fragebogen zur steuerlichen Erfassung. Sie benötigen einen Wunsch-Laden an einem guten Standort, damit Sie Ihre potenziellen Kundinnen/Kunden erreichen können. Erstellen Sie einen Businessplan und kaufen Sie Ihre Kollektion am besten bei einem Großhändler, der Ihnen eine lange Zahlungsfrist gewährt. Beschäftigen Sie nur motivierte Mitarbeiter, die imstande sind, Ihr Bekleidungsgeschäft gut zu repräsentieren und die obendrein zu Ihrem Persönlichkeitstyp passen.